Yesterday

(Spielplan zum Download)

Yesterday, 1 Std. 57 min, FSK 0 J. von Danny Boyle mit Himesh Patel, Lily James, Ed Sheeran
Wer kennt nicht den Song Yesterday von den Beatles und John Lennon ?
“John Lennon, wer ?” Was wäre, wenn ein weltweiter Stromausfall den Lauf der Geschichte verändern könnte? Wenn dieser eine Umstand einfach bestimmte Ereignisse in der Geschichte der Menschheit auslöschen würde? Zum Beispiel die Formierung der Band The Beatles und die Komposition des Songs Yesterday? „Yesterday“ von Danny Boyle geht genau dieser Frage nach und erzählt von einer alternativen Welt, in der es die Beatles als Band nie gegeben hat und kein Mensch die Lieder der erfolgreichsten Band des 20. Jahrhunderts kennt. Außer drei Personen.
Jack Malik (Himesh Patel) ist Musiker: Gar ein begabter, findet seine Jugendfreundin Ellie (Lily James),“..“Ein ganz passabler, meinen seine beiden Freunde, Carol (Sophia di Martino) und Nick (Harry Michell)…“ “Der Rest der Welt aber ignoriert das Talent von Jack“
Als Jack zum wiederholten Mal, aber nun endgültig die Entscheidung trifft, als Musiker aufzuhören und wieder als Lehrer zu arbeiten,..legt ein Stromausfall den gesamten Erdball lahm. Außerdem hat er einige Ereignisse in der Weltgeschichte ausgelöscht und damit eine alternative Welt in Gang gesetzt.“ Als Jack im Kreis der engen Freunde – ganz selbstverständlich einen Song von den Beatles, nämlich Yesterday spielt, zeigen sich diese berührt und begeistert und fragen, wann er diesen wunderbaren Song denn geschrieben habe. Keiner erinnert sich an die Beatles.
Was zunächst als unüberwindbares Missverständnis erscheint, entpuppt sich für Jack allerdings als die Chance, als Musiker durchzustarten. Jack merkt, dass die Welt die Beatles vergessen hat bzw. dass es sie in dieser Gegenwart nicht gibt und nie gegeben hat. Also setzt er sich hin und schreibt das komplette Liedgut der Liverpooler Musiker nieder, nimmt ein Album auf, und ja, ist das erste Mal erfolgreich – und zwar so richtig: Ed Sheeran (der sich im Film selbst spielt) taucht eines Abends in Jacks Elternhaus auf, weil Jacks Musik ihn so begeistert, und er engagiert ihn als Vorband für sein Konzert in Moskau. Dessen Managerin hört Jack spielen und weiß sofort: Das ist ihr neuer Goldesel. Und ehe Jack es sich versieht, sitzt er im Flieger nach Los Angeles….
Yesterday erzählt eine wunderbar kuriose Geschichte und begeistert vor allem mit seinen Detaileinfällen, denn es gibt nicht nur nicht die Beatles in dieser neuen dargestellten Welt, sondern ebenso wenig die Band Oasis oder … Aber wir wollen nicht zu viel verraten. Erzählt mit einer eigenen Bildsprache und vielen Untersichten und Schräglagen der Kamera, nimmt diese auch immer wieder den Bildschirm eines Computer in den Fokus, auf dem Jack sich der neuen, alternativen Realität annähert. Humorvoll ist dabei auch, was Google an Ergebnissen für Jacks Suchbegriffe ausspuckt – aber auch das wird nicht vorweggenommen.
Außerdem ist Yesterday natürlich auch eine Liebesgeschichte. Danny Boyle, der mit Yesterday wie in Slumdog Millionär wieder eine Aufstiegsgeschichte eines Außenseiters erzählt, geht es zwar einerseits um den erfolglosen Jack, der seine plötzliche Karriere auf einer Lüge aufbaut und daran fast zugrunde geht, andererseits aber bekennt er sich auch zum kulturellen Erbe der Beatles, wenn er All You Need Is Love zur Botschaft seines Filmendes macht. Die Liedauswahl mögen Beatles-Fan bestimmt anzweifeln, haben es schlussendlich nur 17 Songs in den Soundtrack geschafft, genießen werden sie diesen aber allemal.“ .(aus Filmkritik Verena Schmöller, gekürzt)